Will Klinger-Franken 1909-1986
Maler
Im Mittelpunkt seines Werks steht die Natur – die Landschaft. Licht und Schatten, Farbe und Struktur sind die Elemente seiner expressiven Bildsprache, die von sinnlicher Lebensfreude bestimmt wird. Das Vordergründige, das Gegenständliche wird in seinen Arbeiten zurückgedrängt; in der Abstraktion führt er das geläufige Bild von Landschaft auf einen archaischen Charakter zurück. Form und Farbe, Licht und Schatten werden somit zu den eigentlichen Akteuren seiner Malerei. Mit breitem, kräftigem Pinselstrich und instinktsicherer Farbgenauigkeit hält er in seinen Werken unwiederbringliche Momente und Stimmungen fest.
Will Klinger-Franken zwingt uns genau hinzusehen – hinter die Oberflächlichkeit unserer eigenen Bilder, die wir uns von der Natur gemacht haben. Der Betrachter, der sich auf die Sinnlichkeit seiner Bilder einlässt, kann auf geheimnisvolle Weise erleben, wie sich in den Landschaften dieses Malers die eigene, ganz persönliche Seelenlandschaft des Betrachters reflektiert.
Käufliche Werke
Salzach und Inn
Bremen & Worpspede
Würzburg & Veitshöchheim
Zum Werk des Malers
Das malerische Hauptwerk des Künstlers ist geprägt durch die Landschaften zwischen Salzach und Inn – dem Chiemgau, dem Berchtesgadener- und Salzburger Land.
Licht und Schatten, Farbe und Struktur sind die Elemente seiner expressiven Bildsprache, die von sinnlicher Lebensfreude bestimmt wird. Das Vorder-gründige, das Gegenständliche wird in seinen Arbeiten zurück-gedrängt; in der Abstraktion führt er das geläufige Bild von Landschaft auf einen archaischen Charakter zurück. Form und Farbe, Licht und Schatten werden somit zu den eigentlichen Akteuren seiner Malerei. Mit breitem, kräftigem Pinselstrich und instinktsicherer Farbgenauigkeit hält er in seinen Werken unwiederbringliche Momente und Stimmungen fest.
Will Klinger-Franken zwingt uns genau hinzusehen – hinter die Ober-flächlichkeit unserer eigenen Bilder, die wir uns von der Natur gemacht haben. Der Betrachter, der sich auf die Sinnlichkeit seiner Bilder einlässt, kann auf geheimnisvolle Weise erleben, wie sich in den Landschaften dieses Malers die eigene, ganz persönliche Seelenlandschaft des Betrachters reflektiert.
Will Klinger-Franken war Mitglied des »Berufsverbands Bildender Künstler« (BBK) in Unterfranken und in München sowie der Künstlergruppen »Die Burg« in Burghausen, der »Tennengauer Künstlergruppe« in Hallein und des »Berchtesgadener Künstlerbundes«.
Das Leben des Malers
Am 21. September 1909 kommt Will Klinger als sechstes Kind einer Weinbauern- und Gärtnerfamilie in Veitshöchheim bei Würzburg zur Welt. Schon als Sechsjähriger erhält er hier von dem Impressionisten Peter Würth Zeichen- und Malunterricht. In Würzburg absolviert Klinger von 1923 bis 1925 seine Ausbildung zum Kirchenmaler im Atelier Haselbrunner und nimmt Unterricht bei Professor Dikreiter an der Kunstschule der Stadt und lernt hier Max Karbacher kennen, dem späteren Direktor der Schnitzschule Berchtesgaden, beide begegnen sich wieder in München und dann später in Berchtesgaden.
1930 beginnt Klinger sein zehnjähriges Studium an der Münchner Kunstakademie bei Professor Mayrshofer und Professor Oberberger. Studienfahrten führen in nach Italien und immer wieder ins Berchtesgadener Land. Hier lernt er auch 1938 Anita Mueller kennen. Sie stammt aus einer Verleger- und Künstlerfamilie, zu der auch der Maler Otto Mueller (Die Brücke) und der Dichter Gerhard Hauptmann gehören. Will und Anita heiraten 1941. Nach seinem Abschluss zum Akademischen Maler 1940 arbeitet er während der Kriegsjahre als Restaurator bei Professor Schmuderer. Die Tochter Eva kommt im letzten Kriegsjahr, am 25. Januar 1945 in Benediktbeuern zur Welt, wohin die junge Familie aus dem zerbombten Münchner Atelier in der Blütenstrasse evakuiert worden ist.
In die Künstlerkolonie Worpswede ziehen der Maler und seine Familie 1946. Die weite Landschaft des Nordens aber auch Industrielandschaften Bremens und Bremerhafens rücken in den Mittelpunkt seines Schaffens. Seine Palette und sein Pinselstrich entwickeln sich zu seiner unvergleichlichen Handschrift. Trotz der Kontakte zu Worpsweder und Fischerhuder Künstlern wie der Bildhauerin Clara Rilke-Westhoff kehrt Klinger 1948 in seine fränkische Heimat nach Veitshöchheim bei Würzburg zurück, um sich in dem, von der väterlichen Familie geerbten kleinen barocken Kloster – idyllisch am Hofgarten der Fürsterzbischöflichen Sommerresidenz gelegen – sowohl Wohnung als auch Atelier einzurichten. 1948 ist er Gründungsmitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler Unterfrankens. In seinen Arbeiten aus dieser Zeit hält er das völlig zerstörte Würzburg, die im Wiederaufbau befindlichen Hafen- und Industrieanlagen, aber auch die fränkische, bäuerliche Landschaft seiner Heimat fest.
Die Sommermonate verbringt die Familie seit 1949 im Berchtesgadener Land, wo am 24. Juli 1951 der Sohn Thomas zur Welt kommt. 1960 zieht die Familie dann ganz in das von Georg Zimmermann entworfene Haus in der Ramsau. Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Landschaft zwischen Salzach und Inn beginnt und lässt Will Klinger Franken bis zu seinem Tod am Ostermontag, den 31. März 1986 nicht mehr los.